Cali am Rhein 2020

Sommer, Corona, 1 Woche spontan-Urlaub,…führen die Vierbeiner und mich (der Profi-Camper hat leider nicht frei bekommen) zum Rhein bei Bingen. Was wir alles in den paar Tagen erlebt haben 🙂 :

Sa, 17.08.2020:

Abfahrt Zuhause ca. 7:15 Uhr, pünktlich angekommen in Dreieich-Sprendlingen.

Zuerst zu Jessy Lang zu einem kleinen Dogdance-Seminar, was dann zu einem offenen Training geswitcht ist. Toller Hundeplatz. Sehr nette kleine, harmonische Gruppe, wertvolle Tipps für Lilly erhalten. Gegen 15 Uhr weiter in Richtung Anja zu sehr spontanen Treibball Seminar. Migräne, sehr schwül. Neue Übernachtungsapp hat Verbindungsproblem. Oh nein, auf diese hatte ich mich vollkommen verlassen. Sehr viele miese Kritiken im Appstore wegen der Verbindungsprobleme seit jüngstem Update. Alter ADAC Reiseführer lotst mich zu Stellplatz. Naja, mit 4 Hunden mitten in einem Ort, Asphaltwüste.., wieder gefahren und frei auf Wiese gestanden. Schon etwas mulmig, aber war eine ruhige Nacht inmitten idyllischen Grün.

 

Ausblick von oben aus dem Cali-Bett..

 

So, 16.8.2020

Nun zu Anja Jakob mit Nici, Treibball Seminar. Warm, sehr sehr warm. Nici ist gut drauf, auch hier sehr wertvolle Tipps bekommen, für aktuelles als auch späteres Training.

Gegen 17 Uhr zum Rhein, Bingen, gefahren, ca 80 km. Uff, ist es hier voll. C ohne Rheinblick Womos dicht an dicht. Ein Stück am Rhein entlang, dann ab in die Weinterrassen. Hinauf, enge, kurvige Straße. Am Rhein 32 Grad. Oben angelangt, Übernachtungsplatz gesucht, aber irre viele Jägeraufsitze und kaum eine geschützte Ebene. Dann, am Ortsrand, den Spiel- und Picknickplatz der Gemeinde entdeckt. Hier stehen wir gut unter eine gewaltigen Eiche. Leider zieht gegen 20:45 Uhr ein Gewitter auf, bisher sehr moderat… Duschen wäre heute schön gewesen, nun ja, man muss Prioritäten setzen… Weiterhin schlechtes Netz. Ivy ist heute ‚aufgewacht‘ und wollte Lilly (Rest-Läufigkeit) besteigen. Die Reaktion war eindeutig: erst geknurrt, ihn energisch unter sich begraben und ‚im Schwitzkasten‘ gehalten.

Im Schutz der Eiche

Mo, 17.8.2020

Bingen, naja, nicht mehr ganz so attraktiv wie früher. Mehr Ramsch. Kaffee getrunken und emsiges Treiben in Fußgängerzone beobachtet. Alles sehr zivilisiert, alles Corona-konform.

Von wegen schlechtes Netz – Datenvolumen ist aufgebraucht! Die „neue Navigation“ frisst Datenvolumen. Vertrag spontan modernisiert, kommt fast günstiger als bisher. Ohne Internet im Urlaub…ist man ja wirklich gehandicapt.

Rochusberg, Spaziergang in Weinberg  https://www.bingen.de/leben/binger-wald/sehenswertes/rochusberg

Campingplatz Marienort aufgesucht, juhuuu, nun ist es hier leer, Stellplatz direkt an Rhein, 15€ komplett die Nacht. Und endlich Duschen :-).

Gemeinde am Campingplatz
Seltsamer Lagerort.
Näher gehts fast nicht!

Di, 18.8.2020

Baccharus, toller Turm mit Rundumblick auf Baccharus, Rhein und Wein-Terrassen, aber Gassen in Innenstadt nicht verkehsberuhigt, unangenehm. Lilly mit dabei, müssen lebhaften Verkehr immer ausweichen.

Steil hinauf gehts.
Baccharus

Stark befahrende Zugstrecke –  geht bis auf Armlänge hinten an Häusern vorbei!

Das ist echt nah.

Nächste Etappe: wunderschöner Loreley Blick https://de.wikipedia.org/wiki/Loreley, aber Schmalzbrot-Nepp. Schmalzbrot war in Einkehr als „großes Schmalzbrot“ angekündigt. Naja, das Parken war umsonst. Demnach wurde aus dem „großen“ Schmalzbrot ein überschaubares Schmalzbrot. Mir Franken erwarten halt so ein halbes Wagenrad, wenn da „groß“ steht!

Die Loreley von oben!

Jetzt zur Burg Rheinfels, sehenswert, leider für Führung zu heiß, da die Hundis im Cali warten. 

Nun geht es zum quirligen Städtchen Boppard, in Christmas Shop drei zauberhafte Figuren, Wendt und Kühn ähnlich, erstanden. Waren auf einer Spieluhr, die zerbrochen ist. Da es gewittert, kurzer Ratsch mit Besitzern. Sie kommen einmal p.a. nach Nbg zur Spielwarenmesse, wohnen dann im Grünen Baum in Neunhof und essen Schäufala im alten Forsthaus!

Zurück auf Campingplatz Marienort.

Mi, 19.8.2020

Mit Fähre über Rhein nach Lorch und weiter ein Stück ins Wispertal. Der Streckenplaner muss Motorradliebhaber sein, viele Motorräder und Cabrios flitzen und legen sich hier in die Kurven. Der Cali gefühlt auch, aber *ächz*…

Kurzer Spaziergang am Wispertaler Steig, Vierbeiner genießen es auf beschaulichem Waldweg zu rennen und zu schnuppern.

Laubwald..

Für die Delikatesse, eine „Wispertaler Forelle“, leider noch zu früh am Tag. https://www.wisperforelle.de

Zurück nach Lorch, schnuckelige, kleine Gemeinde mit historischen Gebäuden und eben 10.000 Motorradfahrern.

Lorch

Weiter zum Monopteros – Aussichtstempel auf dem Niederwald. Weit schweifender Blick auf den Rhein. Hundis müssen mit, kein schattiger Parkplatz. Benehmen sich vorbildlich. Kein Wunder, viel zu warm.

Dann zur Zauberhöhle am Jagdschloss. Ca 600m durch den sog. Zauberwald. Am Eingang (!) der Höhle ‚sorry, wegen Corona geschlossen‘. Haha. https://www.rheingau.de/sehenswertes/sehenswuerdigkeiten/zauberhoehle

Jetzt nach Rüdesheim. Hier ist richtig viel los. Abstände in Drosselgasse grenzwertig, da diese nur 2,50 m breit ist. Mag mir nicht vorstellen, wie es hier normal zugeht! Dennoch ein sympathischer Ort, jedoch fest in Touri-Hand. Das erste mal ‚richtig‘ Essen gehen, natürlich im Außenbereich. Burger mit Pommes für < 10€ – und dieses Mal das Gegenteil von Nepp.

Weiter Ri Campingplatztipp aus dem Reiseführer. Also, der ist unterirdisch. Wieder mit Fähre retour nach Bingen, Gassigang auf Rochusberg, dann zum Campingplatz Marienort. Dieser Campingplatz wird langsam zu meinem Stammplatz.

Do, 20.8.2020

Regen in der Nacht und in der Früh. Gassi im Regen auf leerem Radweg Ri Bingen. Die Hundis freut es und rennen kreuz und quer.

Heute bleiben wir stehen, ab 9 Uhr blinzelt die Sonne durch. Auto hunde-sonnen-sicher verpackt und auf Fußweg zu Burg Reichenstein. 8,50€ Eintritt – Audioguide im Stil eines Hörspiels- es war fantastisch. Der Teil der Burg (Museum) ist authentisch eingerichtet, mit Liebe zum Detail – sehens- und hörenswert – bis zum letzten Meter wird die Familiengeschichte lebendig erzählt!

Grund des Reichtums.

Zurück am Cali gibt es Dosenravioli und heute Ruhetag im Stuhl. Ist auch besser so bei nachmittäglichen ca. 33 Grad. Neuer Dachbalg lässt sich vorne komplett öffnen- genial- keine Stauwärme für die Jungs und der Wind flattert munter herein.

Fr, 21.8.2020

Heute Gassi nicht Richtung Bingen, sondern Richtung Koblenz. Hier gibt es wunderbare Sandbuchten! Etwas am Rand dürfen die Vierbeiner flitzen. Sie genießen das Sandbad förmlich!

Abfahrt zur Fähre von Bingen nach Rüdesheim und weiter nach Eltville am Rhein. Sehr adrettes Örtchen, Eisdiele besucht.

Weiter zum Kloster Eberbach https://kloster-eberbach.de/top-10/; leider heute eine elitäre Veranstaltung, daher ALLE Innenräume geschlossen. Kloster ist sehr bekannt, auch weil 1981/1982 ‚Der Name der Rose‘ hier gedreht wurde. Die Außenanlagen sind interessant, sehr schade, dass Innen gerade heute gesperrt ist. Kleine Weinverkostung im Shop und 6 Flaschen edlen Weißwein erstanden.

Gassi auf Schmetterlingsweg außen um Kloster. Beschreibung: 30 Minuten und mäßige Steigungen. Stöhn-Schwitz. Fragen wir Ivy….

Ivy

Weiter zum prächtigen Schloss Johannisburg, nur wegen Blick über Rheinauen. Naja, war okay. Auch hier natürlich Weinshop — seeeeehr edel, überhauptallergünstigste Flasche 15€. Sogar die WC-Nutzung ist nicht for free. An Weinpavillon ein Gläschen des Bronzelack (nicht der allergünstigste!) verkostet. Ja, da könnte ich mir eine ganze Flasche vorstellen, aber das ist mir zu teuer. Leider kann ich nicht mal das Glas beiseite schaffen!

Sa, 22.08.2020

Etwas wehmütig räume ich meinen Stellplatz am Campingplatz. Die Nacht war turbulent – Sonne + Ferien = Party. Die Partywiese war ein Stückchen entfernt, so hat sie uns nicht beeinträchtigt. Ein letzter Blick auf den Rhein.

Rhein-Schiffart

Staufrei rollen wir heim, lassen sogar „Wertheim“ links liegen und erreichen während einem kräftigen Gewitter gegen 12 Uhr den heimischen Garten. Nici vespert gleich mal einen Apfel – alles beim Alten geblieben 🙂 .

Fazit:

  • Rhein teilweise so breit wie ein großer See und Sandstrände! Zugänglich für Mensch und Hund.
  • Romantische Örtchen, enge Straßen, nicht durchgängig verkehrsberuhigt, viel Fachwerk.
  • Ivy…der tapfere kleine Schmetterling: trotz schwülheißen Temperaturen jenseits der 30 Grad immer emsig und gut gelaunt dabei.
  • Campingplatz Marienort…entspannt, nicht überreguliert, günstig, Gassiwege und ungetrübter Blick auf den Rhein und die Rheinschiffart.
  • Teilweise viele Touristen, die aber die Corona-Regelungen – bis auf 1 Ausnahme (1 unbelehrbares Paar) ernst nahmen.
  • Viele kleine Attraktionen in kurzen Fahr-Distanzen – ein kurzweiliger Urlaub, der nach Wiederholung ruft. Auch, weil es noch einiges zu entdecken gibt.
Chefs – schön wars!!!!!