Südengland, Juni 2015

Mit dem Cali nach Südengland – im Juni 2015

Ziat: „habt Ihr Urlaub über Pfingsten“ – „Ja!“ – „Fahrt Ihr weg?“ – Ja!!“ – „Wohin geht`s denn?“ – „Nach Südengland!!!“ – „Schon wieder?! Euch hat das Reiseziel ja echt infiziert.“ – „Stimmt *grins*“.

…und wenn ich dürfte, würde ich sofort den Cali packen und erneut nach GB fahren.

Gestartet sind wir am 22. Mai 2015 gegen 14:30 Uhr und erreichen, mit einer Stunde Stopp & Go, gegen 23:30 Uhr den Fährhafen Dünkirchen. Die Übernachtung klappt problemlos, einzig die schöne Gassistrecke am Quai entlang hat sich zu einer Übernachtungsmeile für LKW entwickelt. Leider hinterlassen die LKW-Fahrer gehörig Abfall und so ist ein entspannter Hundespaziergang nicht mehr möglich.

Am 23. Mai 2015 checken wir um 8 Uhr ein – diesmal klappt die Chipkontrolle der Hunde problemlos und auch die Impfung/Entwurmung ist korrekt eingetragen *uff*. Die Überfahrt verläuft entspannt und gegen Mittag erreichen wir Dover.

Wir fahren in Dover zu den White Cliffs of Dover und holen unseren National Trust Mitgliedsausweis ab. Die Hunde dürfen laufen und wir unternehmen eine kleine Wanderung. Von hier geht es weiter Richtung Hastings, nicht ohne auf dem Weg ein Mega-Einkaufscenter zu besuchen. Diese Entscheidung fällt uns dann auf die Füße; in Hasting angekommen ist der Campingplatz leider voll. Und dass, wo wir uns ca. 2 Kilometer auf einer super schmalen Straße (es geht ohne Übertreibung um 1 – 2 Zentimeter!) mit lebhaften Gegenverkehr entlang gequält haben. Bank Holiday lässt grüßen. Leicht entnervt fahren wir weiter bis Pevensey Beach, dort ergattern wir den letzten freien Stellplatz. 5km sauberer Kiesstrand sind der Lohn – wir bleiben für 3 Nächte.

Die Sonne lacht und wir genießen unsere ersten Urlaubstage. Wir unternehmen einen Ausflug zum Beachy Head; nein, den schwarz gewandeten lockenden Mönch haben wir nicht gesehen und von den Klippen (162m hoch) haben wir uns auch nicht gestürzt….

Am 26./27. Mai 2015 düsen wir weiter nach Brighton. Der Campingplatz liegt am Stadtrand, in Verlängerung einer öffentlichen Park – und Sportanlage. Die Hunde sind hier willkommen; ich entdecke sogar eine wunderschöne Runde, die mich erst „über“ die Stadt und dann in Bogen zurück führt. Keine Abenteuer, dieses mal!

Die Stadt selbst ist Reizüberflutung pur. Es ist voll, lebendig, irre, überall Doppeldeckerbusse, und …. ein Marks & Spencer, indem wir einem kleinen Kaufrausch erliegen :-).

Der 28. Mai 2015 führt uns, neben einer dann 3x gesendeten Geburstags-SMS, nach Sissbury Ring. Als sehenswert im NT-Reiseführer beschrieben, vor Ort gähnende Leere. Ein Rentner erläutert uns, dass es da weniger als nichts zu sehen gibt und wir uns den Weg sparen können. Auch okay.

Weiter gehts zum Petworth House. Leider sind heute nur Teile des Hauses geöffnet, aber alleine die historische Küche ist eine Schau! Ich mag mir die anderen Räumlichkeiten gar nicht vorstellen; leider sind diese nur an bestimmten Wochentagen zugänglich.

Am 29. Mai 2015 nehmen wir nur gut 250km unter die Räder und fahren bis Exeter. Dort übernachten wir am Campingplatz, der inmitten der Pferderennbahn liegt. Das Wetter hat sich verschlechtert, wir erleben alles von leichtem bis starkem Regen, Sonne, stürmischen Wind und Wolken.

Der 30. Mai 2015 geht als DER Tag des Sightseeing in die Urlaubschronik ein. Morgens besuchen wir ein Donkey Rescue http://www.thedonkeysanctuary.org.uk

Eine riesige Fläch, eingeteilt in große Felder, ist den Donkeys gewidmet. Um die Felder herum sind gepflegte Wiesenwege angelegt. Kleine Bäume und Bänke säumen die Wege, zu Füßen der Bäume Gedenktafeln an Verstorbene. Dies können Familienmitglieder als auch Haustiere sein. In den Feldern sind die Donkeys und genießen das Leben. Ich habe selten so eine friedliche Stimmung auf meinem Hundespaziergang erlebt. Es war mir in knapp 1,5-stündiger Wanderung nicht ansatzweise möglich, alle Felder zu umrunden…

Noch geplättet von diesen Eindrücken fahren wir weiter zur nächsten Sehenswürdigkeit „A la Ronde„. Zwei eigenwillige Cousinen planten dieses ungewöhnliche Gebäude und staffierten es mit unzähligen Mitbringseln aus ihrer ca. 10 Jahre dauernden Europatour aus, wohlgemerkt Ende 18. Jahrhunderts. Besonders beeindruckend sind die überall präsenten Muscheln, angeblich 25.000 an der Zahl. Es gibt soviel schönes, kurioses zu entdecken…!

Wir liegen gut in der Zeit, haben schon unseren Campingplatz „in der Tasche“ und so brechen wir noch zum Killerton House auf. Nach diesen fulminanten Eindrücken hat es das Killerton House schwer. Es ist ein wunderschönes Haus inmitten einem riesigen Park, mit einem etwas wunderlichen 1. Stock…

Soviele Eindrücke an nur einem einzigen Tag. Dieser Tag klingt mit heftigem Wind und leichtem Regen aus und lüftet unser Gehirn :-).

Am 31. Mai 2015 wache ich mit Migräne auf – igitt. Außerdem regnet es – nochmal igitt. Was liegt näher als eine Sehenwwürdigkeit zu besuchen? Unsere Wege führen uns zum Castle Drogo, einem beeindruckenden Bauwerk in Granit jüngerer Zeit. Da der Bauherr u.a. auf die Installation von Fensterbrettern verzichtet hat (so behauptet), regnet es förmlich in das Gebäude hinein. Als wir ankommen ist das Castle wegen Sanierung komplett eingerüstet und das Inventar ist liebevoll verpackt eingelagert. Auch mal interessant, ein Castle im Ausnahmezustand zu sehen!

Neben dem Besuch des Castle bietet der Tag noch ein weiteres Highlight – den Besuch des Nationalpark Dartmoor. Es ist so wunderschön, wie wir es vom letzten Jahr in Erinnerung hatten. Das Wetter hat sich deutlich gebessert und wir unternehmen eine kleine Wanderung durch das Dartmoor. Das Auge schweift, es ist so still, schön, bezaubernd…

Schon bricht der 1. Juni 2015 heran. Heute fressen wir Kilometer bis St. Austell; endlich in Cornwall angelangt. Der Empfang ist nicht der herzlichste; zuerst werden wir von einem Campingplatz wegen dem Führen von Hunden abgelehnt. Dann finden wir einen außergewöhnlich schönen Campingplatz The Meadows und das Wetter verwöhnt uns mit Sturm, Starkregen und Weltuntergangsszenario. Der Campingplatz liegt sehr nahe den „Lost Gardens of Heligon„. Leider können wir diese Gärten nicht besichtigen, da sie wegen des schaurigen Wetters heute gesperrt sind. Wenigstens können wir einen wunderbaren, romantischen Hundespaziergang im Kings Wood, bei strömenden Regen, unternehmen.

Die Wolken verziehen sich am 02. Juni 2015 und bei strahlend blauem Himmel fahren wir nach Redruth. Dort besichtigen wir 2 Zinnminen und die zugehörige Erfindung, eine riesige Dampfmaschine, die effektiven und effizienten Bergabbau in großer Tiefe überhaupt erst ermöglicht hat. Überall stehen in der Landschaft diese Schornsteine herum, auf die wir nun erstmals aufmerksam werden. Die Übernachtungsfrage hat heute eine Überraschung bereit. Erst der 5. Campingplatz, den wir anfahren, akzeptiert uns. Die anderen akzeptieren wieder keine Hunde oder club members only. Dafür stehen wir direkt an den Sanddünen zum nahen Meer – herrlich.

Am 03. Juni 2015 beschließen wir spontan, heute einen ganzen Tag stehen zu bleiben und zu relaxen. Eigentlich ist das Relaxen doch irgendwie zu kurz gekommen, dafür haben wir soooooviel gesehen. Auf dem Weg zum Campingplatz hatten wir am Vortag das National Trust Symbol entdeckt, jedoch ohne nähere Beschreibung. Wir unternehmen einen Hundespaziergang an der Küste entlang und wollen das „Geheimnis“ lüften. Das Geheimnis entpuppt sich als echte Sensation: an einer kleinen Bucht lebt eine Gruppe wilde Robben. Die Besucher werden aufgefordert, sich leise zu verhalten und die Robben von oben zu beobachten. Selten haben wir so etwas interessantes und friedliches gesehen…

Mit dem 04. Juni 2015 bricht unser letzter „echter“ Urlaubstag heran. Wir trödeln auf kleinen und allerkleinsten Straßen die Küste bis Newquay entlang, besuchen mehrere Buchten mit riesigen Sandstränden, hier sind sogar Hunde erlaubt. Perranporth und Holywell – ein Genuss!

Der 05. Juni 2015 beinhaltet eigentlich nur eines: zeitig in der Früh aufstehen und Kilometer schlucken. Satte 530 km sind bis Dover zu bewältigen, um 18 Uhr legt die Fähre ab. Konsequent widerstehen wir allen Verlockungen am Wegesrand und erreichen staufrei Dover. Wir können noch eine ausgiebige Einkaustour mit liebgewordenen Lebensmitteln machen und dann heißt es schon…good bye. Ich trete im Fährhafen in den Sitzstreik und will BLEIBEN. Geht leider nicht. Gegen 21 Uhr erreichen wir Frankreich, fahren noch ein gutes Stück und übernachten an einem kleinen Yachthafen.

Am 06. Juni 2015 rollen wir ohne größeren Stau quer durch Deutschland und erreichen nach 3.300 pannen- und unfallfreien Kilometern das heimische Almoshof. Irgendwo mittendrin fahren wir den 100.000km – nun ist der Cali endgültig eingefahren. Nach dem Entladen des Cali, der ersten Waschmaschine und Aufräumaktion beschließen wir den Urlaub bei einem echt fränkischen Schnitzel in Adlitz!

So, und hier geht es zur Diashow – Teil 1 (ca.5,5 Minuten)

youtube https://www.youtube.com/watch?v=gyl284TBNmM

Und hier zum Teil 2 (ca. 3 Minuten)

youtube https://www.youtube.com/watch?v=3aUYRm1E5RM

Viel Spaß beim Gucken!